Aerosoltherapie: Inhaliergeräte für Pferde

Für die Inhalation bei Pferden stehen verschiedene Inhalatoren bzw. Inhaliergeräte zur Verfügung. Welche Inhalationsgeräte gibt es und welches Gerät ist das passende?

Inhalationsgeräte werden auf die Nüstern des Pferdes gesetzt.
Bei der Aerosoltherapie gelangt das Medikament über die natürliche Atmung in die Lunge des Pferdes.

Pferde, die an chronischen Lungenerkrankungen wie der COB (Dämpfigkeit) leiden, werden am besten inhalativ behandelt.

Die Vorteile der inhalativen Aerosoltherapie:

  • Der Wirkstoff gelangt beim Inhalieren in Form kleinster Tröpfchen direkt an den Ort der Erkrankung und kann deshalb niedriger dosiert werden.
  • Heftige Nebenwirkungen, wie sie bei der systemischen Gabe von Cortison (in Form von Spritzen oder Tabletten) vorkommen, bleiben aus.

Inhaliergeräte für Pferde

Pferdehalter können bei der inhalativen Gabe von Medikamenten zwischen verschiedenen Inhaliergeräten wählen. Unterscheiden kann man grundsätzlich zwischen zwei Gruppen:

1. Elektronische Inhalatoren sind Inhaliergeräte, die flüssige Medikamentenlösung per Ultraschall vernebeln

2. Inhalierhilfen - auch Spacer genannt - ermöglichen Pferden die Anwendung von Medikamentensprays aus der Humanmedizin (Dosieraerosole bzw. MDI-Behälter)

1. Elektronische Inhalatoren für Pferde

Bei diesen Inhaliergeräten handelt es sich um elektrisch betriebene Ultraschall-Inhalatoren, die das flüssige Medikament zerstäuben. Für die Inhalation wird dem Pferd eine große Kunstoffmaske über das Maul gezogen. Das per Ultraschall zerstäubte Medikament wird dann direkt in die Maske geleitet und gelangt über die natürliche Atmung des Pferdes in die Atemwege.

Nachteil mancher Inhalatoren ist die Abhängigkeit von einer Stromquelle und der teilweise laute Betrieb der Geräte. Mittlerweile sind aber akkubetriebene Inhalatoren auf dem Markt erhältlich, die überall eingesetzt werden können und relativ geräuschlos arbeiten (z.B. Flexineb oder SaHoMa II).

2. Inhalierhilfen (Spacer)

Bei Inhalierhilfen handelt es sich um handliche Inhaliergeräte, die Pferden die Anwendung von Medikamentensprays ermöglichen. Die Anwendung von Medikamentensprays ist die bei weitem gängigste Therapie bei Menschen mit chronischen Lungenkrankheiten wie Asthma bronchiale oder COPD. Auch bei Pferden ist diese Methode durch die Zwischenschaltung einer Inhalierhilfe praktikabel.

Eine Inhalierhilfe (z.B. RC-Animal-Chamber oder EquineHaler) nimmt den Sprühstoß des Medikamentensprays auf und leitet ihn über eine Maske in die Atemwege des Tieres weiter. Die Maske wird dabei direkt auf eine Nüster des Pferdes aufgesetzt, so dass der zerstäubte Wirkstoff über die natürliche Atmung des Pferdes in die Atemwege gelangt.

Inhalatoren und Inhalierhilfen im Vergleich

Grundsätzlich können beide Arten von Inhaliergeräten empfohlen werden, die elektronischen Inhalatoren und die Inhalierhilfen. Generell abzuraten ist von selbst gebastelten Eigenkonstruktionen, die eher nicht die gewünschte Wirkung erzielen.

Wirksamkeit

Wichtiges Kriterium für die Wirksamkeit der Therapie ist die Tröpfchengröße des zerstäubten Medikaments. Diese ist entscheidend für die Deposition des Wirkstoffs in der Lunge des Pferdes. Sind die Tröpfchen zu groß, gelangen sie nicht bis in die Bronchien.

Die kleinste Tröpfchengröße erzeugen die Medikamentensprays (Dosieraerosole) aus der Humanmedizin, so dass hier gegenüber der Ultraschall-Verneblung etwa das 10-fache der Tröpfchen bis in die Lunge gelangt. Das wirkt sich vor allem auf den Zeitaufwand der Behandlung aus.

Zeitaufwand

Der Zeitaufwand für die Behandlung mit einem Ultraschall-Inhalator ist größer (Dauer ca. 15 Minuten), weil es länger dauert bis die entsprechende Wirkstoffmenge in die Pferdelunge gelangt. Bei der Anwendung von Medikamentensprays mit Inhalierhilfen reichen meist einige Sprühstöße, um genügend Medikament in den Bronchien zu deponieren (Dauer ca. 5 Minuten).

Kosten

Was die Anschaffungskosten angeht, sind Inhalierhilfen wesentlich günstiger als Ultraschall-Inhalatoren. Das liegt am geringeren Materialaufwand und daran, dass sie keiner Elektronik bedürfen.

Ultraschall-Inhalatoren kann man wegen der hohen Anschaffungskosten zum Teil auch mieten. Bei chronischen Erkrankungen wie der COB wird die Aerosoltherapie jedoch langfristig durchgeführt – der Kauf eines Inhaliergeräts ist aus ökonomischer Sicht also sinnvoll.

Medikamente

Für Inhalatoren und Inhalierhilfen gibt es jeweils eine Vielzahl an Wirkstoffen. Für die Aerosoltherapie mit Medikamentensprays steht aus der Humanmedizin eine große Anzahl unterschiedlicher Dosieraerosole zur Verfügung (Cortisonpräparate, Bronchodilatatoren, Anticholinergika). Diese können nach einer Umwidmung durch den Tierarzt auch in der Pferdemedizin eingesetzt werden.

Besprechen Sie Wahl und Dosis der Medikamente auf jeden Fall mit Ihrem Tierarzt!

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